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Deutsches Wasserstoff-Knowhow trägt weltweit zu nachhaltiger Entwicklung bei

Exportinitiative Umwelttechnologien (EXI) zieht erfolgreiche Jahresbilanz im Bereich grüne Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie.

Rund ein Jahr nach dem Start der Aktivitäten der NOW GmbH im Rahmen der BMUV-Exportinitiative Umwelttechnologien (EXI) kann eine positive Zwischenbilanz der bisherigen Umsetzung gezogen werden. Grüner Wasserstoff ist nicht nur in Deutschland, sondern auch global ein zentraler Baustein für die Erreichung der Nachhaltigkeits- und Klimaziele. Das breite Anwendungsspektrum von Wasserstoff- und Brennstoffzellensystemen (H2 & BZ-Systeme) bietet weitreichende Einsatzmöglichkeiten für lokale Wertschöpfung, zum Beispiel auch für netzferne Anwendungen wie den Ersatz von Dieselgeneratoren. Im Rahmen des EXI-Förderprogramms wurde die NOW GmbH vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) beauftragt, diese und andere mögliche Anwendungsgebiete mit unterschiedlichen Leuchtturmprojekten weltweit für potentielle Anwenderinnen und Anwender sichtbar zu machen. Hiermit sollen außerdem auch Marktchancen für Entwicklerinnen und Entwickler und innovative Technologieanbieter eröffnet werden. Die Vorhaben setzen bei den konkreten Bedarfen vor Ort an, um erste Schritte in eine nachhaltige Entwicklung zu leisten, Zugang zu Umwelttechnologien zu schaffen und Akteurinnen und Akteure zu vernetzen. Für die Summe aller H2 relevanten Aktivitäten wurden in 2021 seitens des BMUV für die Realisierung dieser Aktivitäten 907.000 EUR bereitgestellt.

Erste Pilotprojekte in mehreren Ländern gestartet

Mit dem „German-Jordan Water-Hydrogen-Dialogue“ (GJWHD), dem südafrikanischen Projekt „Hydrogen Tryout Areal“ HyTrA sowie der „ECOFCGen – Dezentraler Stromerzeuger auf Brennstoffzellenbasis“ in Indien starteten kürzlich die ersten EXI-Projekte im Bereich grüne Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie:

Jordanien

Das Projekt GJWHD fördert den deutsch/jordanischen Wissensaufbau und -transfer in den Themenfeldern Wasser, Abwasser sowie grünem Wasserstoff und wird vom Wuppertal-Institut (WI) durchgeführt. Das Vorhaben hat zum Ziel, sonnen- und windreiche Länder mit knappen Wasserressourcen dabei zu unterstützen, nachhaltig vor Ort produzierten Wasserstoff für den heimischen Markt zu nutzen. Dabei kommt dem beidseitigen Wissensaufbau zwischen Akteuren des deutschen (Ab-)Wassersektors und relevanten jordanischen Stakeholdern eine große Bedeutung zu sowie in dem Aufbau von Wissen zu den Zusammenhängen zwischen der Ressource Wasser und der nachhaltigen Produktion von grünem Wasserstoff zum Ziel.

Südafrika

HyTrA vom Fraunhofer IWU und der Texulting GmbH aus Sachsen will bislang nicht ausgeschöpftes Potential lokaler Wertschöpfung in ländlichen, abgelegenen und schwer zugänglichen Gebieten in Entwicklungs- und Schwellenländern mit sogenannten Inselnetzen oder Microgrids erschließen. Hier könnte Wasserstoff dezentral aus erneuerbarer Energie erzeugt und zur stationären Rückverstromung mittels Brennstoffzelle verwendet werden. Die dafür nötigen GreenTech Produkte aus Deutschland sollen dazu beitragen, in Südafrika ein Hydrogen Tryout Areal (HyTrA) für Microgrids zu errichten. Ergänzt wird das Vorhaben durch ein Aus- und Weiterbildungsmodul von Fachkräften vor Ort.

Indien

Ziel des Projektes ECO-FCGEN ist es, neben dem Aufbau einer Kreislaufstrategie für Instandhaltung und Service in Indien ein Competence-Hub für die dezentrale Stromversorgung mittels Brennstoffzellen entstehen zu lassen. So sollen Synergien erzeugt werden, wie beispielsweise die Verknüpfung von Erneuerbaren Energien (EE) mit der Erzeugung und Speicherung von grünem Wasserstoff bis hin zur bedarfsgerechten, punktgenauen, dezentralen und autarken Energiebereitstellung durch Brennstoffzellen-Gensets. Das Projekt wird von der CBC GmbH & Co. KG, dem Fraunhofer IPA und der Universität Bayreuth umgesetzt.

Deutsch-japanische Zusammenarbeit als Grundlage

Diese Projektansätze bauen auf die Erfahrungen in der deutsch-japanischen Zusammenarbeit auf. Hier wurden im Rahmen der Kooperation zwischen NEDO und NOW seit 2016 die Möglichkeiten eines systemdienlichen Einsatzes von Power-to-Gas adressiert. Zuletzt konnten im Dezember 2021 der dritte Expertenworkshop für Anwender Optionen für Geschäftsmodelle und Umsetzung von sektorübergreifenden Vorhaben aufzeigen.

Vier Projekte der Auslandshandelskammern laufen bereits

Zusätzlich werden in Kooperation mit den Auslandshandelskammern (AHKs) vier weitere Projekte umgesetzt: in Chile (bereits abgeschlossen), auf den Philippinen (laufend), in Thailand (laufend) und Nigeria (Delegation der deutschen Wirtschaft, laufend). Dort werden die politischen, technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für verschiedene Anwendungsbereiche vor Ort analysiert: für Microgrids in ländlichen Gebieten in Nigeria, für die Stromversorgung im Hotel- und Gastgewerbe auf thailändischen Inseln oder als Ergänzung zu Solaranlagen in Form von Netzersatzanlagen zur Stromversorgung von Industrie und Gewerbe auf den Philippinen. Die AHK Chile hat in Kooperation mit dem Reiner Lemoine Institut und chilenischen Partnern aus Wirtschaft und Politik bereits eine Potentialanalyse erstellt. Derzeit finden Gespräche mit dem chilenischen Energieministerium statt, wie die begonnene Kooperation unter Einbeziehung deutscher Technologielieferanten fortgesetzt werden kann.
Die Studien bieten wertvolle Analysen der lokalen Rahmenbedingungen sowie Marktpotentiale und schaffen somit über die lokalen Kompetenzzentren die Voraussetzungen für zukünftige Kooperationsprojekte deutscher Unternehmen und Forschungseinrichtungen.
Mit diesen spezifischen Analysen und Ansätzen der Umsetzungsprojekten werden die weiteren Außenwirtschaftsprogramme, insbesondere der Exportinitiative Energie, ergänzt. Die gegenseitige Information stellt dabei den größtmöglichen Beitrag der Förderung sicher.

Kooperation mit der DIHK Service GmbH: GreenTech Agents

Im Auftrag des BMUV erfolgte eine Kooperation zwischen DIHK und NOW um den Wissenstransfer der gemeinsamen Arbeit zu stärken. So hat die DIHK Service GmbH im Rahmen der EXI einen Onlinelehrgang entwickelt, der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AHKs zu sogenannten „GreenTech Agents“ ausbildet: Mit interaktiven Modulen wird relevantes, praktisches und spannendes Anwender-Know-how in den Bereichen Kreislaufwirtschaft, grüner Wasserstoff und Wasserwirtschaft vermittelt. Die NOW GmbH hat dabei mit der inhaltlichen Ausgestaltung des Moduls „grüner Wasserstoff“ unterstützt. Die Module beinhalten u.a. Präsentationen, Videos, Infografiken praktische Übungen zu spezifischem Marktwissen.
Die in 2021 erfolgreich aufgenommene Arbeit als Programmpartnerin der Exportinitiative Umwelttechnologien setzt die NOW GmbH gemeinsam mit den weiteren Programmgesellschaften weiter fort. So können fortlaufend neue Projekte innerhalb des breiten Anwendungsspektrums grüner Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien eingereicht werden. Das Team der NOW GmbH steht hierfür jederzeit für einen frühzeitigen Austausch zu Projektideen zur Verfügung.

Über EXI

Das BMUV hat 2016 die Exportinitiative Umwelttechnologien (EXI) ins Leben gerufen. Über die dazugehörige Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen im Bereich des Exports von grüner und nachhaltiger (Umwelt-) Infrastruktur sollen Wissen und Anwendung von innovativen Klimaschutztechnologien und ihrer Infrastruktur international ausgetauscht und zugänglich gemacht werden. Für eine konkrete und nachhaltige Entwicklung sollen außerdem geeignete Kapazitäten und Lieferketten vor Ort aufgebaut, geeignete Rahmenbedingungen geschaffen und projektübergreifend Erkenntnisse gewonnen und aufbereitet werden. Seit 2021 können über die Richtlinie explizit Projekte im Bereich „grüne Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien“ zur netzfernen und dezentralen Stromversorgung gefördert werden.
Die Förderung richtet sich speziell an deutsche Technologieunternehmen aber auch Projektentwickler im Bereich Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie, die sich auf internationaler Ebene etablieren und weltweit Absatzmärkte schaffen wollen sowie Forschungseinrichtungen mit Sitz in Deutschland, die die wissenschaftliche Ausgestaltung und Begleitung eines Projekts umsetzen. Hierbei geht es insbesondere um die Bereitstellung und Einbettung in lokale Rahmenbedingungen von Systemen, die eine umweltfreundliche, netzferne bzw. dezentrale Stromversorgung ermöglichen.
Bild: Aktuelle Projektübersicht grüne Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien innerhalb der Exportinitiative Umwelttechnologien, © NOW GmbH

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